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Dachrinne

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Als Dachrinne (umgangssprachlich Regenrinne oder Dachkalle) bezeichnet man eine Sammelrinne, die das von der Dacheindeckung ablaufende Regenwasser an der Dachtraufe sammelt und über ein Fallrohr ableitet. Die Dachrinne ist Teil der Dachentwässerung.

Bauformen

Dachrinnen gibt es in unterschiedlichen Profilen (z. B. halbrund, kastenförmig) und für verschiedene Verwendungszwecke (z. B. vorgehängte Rinne, Aufdachrinne, innenliegende Rinne, Liegerinne, etc.). Neben den Standardrinnen sind klempnertechnisch beliebige Profile machbar. Dachrinnen werden aus Titanzink, Kupfer, Edelstahl, Aluminium oder PVC hergestellt. Die hier genannten Metalle bedecken sich durch natürliche Bewitterung mit einer Patina, die die Beständigkeit gegen Umwelteinflüsse beträchtlich steigert.

Dimensionierung

Vorgehängte und innenliegende Dachentwässerungssysteme müssen seit Juli 2001 mit einer hydraulischen Berechnung auf ihre ausreichende Dimensionierung untersucht werden.

Aus wirtschaftlichen Gründen und zur Sicherstellung der Selbstreinigungsfähigkeit wird ein nur mittleres Regenereignis zugrunde gelegt. Gemäß DIN 1986-100 ist dieses die örtliche Fünf-Minuten-Regenspende – die statistisch einmal in zwei Jahren niedergeht.

Weitere Einflussfaktoren sind die angeschlossene Dachfläche (in Grundriss projizierte Niederschlagsfläche), der Abflussbeiwert von Dachflächen (abhängig vom Dachgefälle und der zeitlichen Verzögerungen zwischen Regenwasserspende und tatsächlichem Abfluss) sowie Einflüsse aus Rinnenlänge, Rinnenwinkel, Laubfangkörben und Fallleitungsverziehungen, die zur Reduzierung des Abflussvermögens führen können (s. DIN 1986-100).

Ausführung

Die Größe einer Rinne wird in ihrer Zuschnittsbreite angegeben. Traditionell wurden Zinkbleche im sogenannten Paketwalzverfahren hergestellt. Die maximale Größe der Blechtafeln betrug 1 × 2 Meter. Abkantungen erfolgten infolge der schlechten Duktilität bevorzugt gegen die Walzrichtung. Daher wurden die Blechtafeln in 1 Meter lange Teilstücke zerlegt (Schlesische Zinklehre). Man benannte die Rinnen deshalb nach dem Teiler der 2 Meter langen Blechtafel:

  • 10-teilig = 200 mm Zuschnittsbreite -> (heute: 20er Rinne)
  • 8-teilig = 250 mm Zuschnittsbreite -> (heute: 25er Rinne)
  • 7-teilig = 285 mm Zuschnittsbreite -> (heute: 28er Rinne)
  • 6-teilig = 333 mm Zuschnittsbreite -> (heute: 33er Rinne)
  • 5-teilig = 400 mm Zuschnittsbreite -> (heute: 40er Rinne)
  • 4-teilig = 500 mm Zuschnittsbreite -> (heute: 50er Rinne)

Obwohl Rinnen heute aus Titanzink (z. B. mit etwa 0,07–0,14 Prozent Titan legiertes Zink) in beliebiger Länge und mit Kantungen in Walzrichtung hergestellt werden, wurde in Deutschland diese Benennung beibehalten und auch für andere Werkstoffe übernommen. Die Abmessungen und weitere Details sind in Europa in der EN 612 geregelt.

Je nach Material, Einbausituation und Nenngröße sind Bewegungsausgleiche einzuplanen, um die temperaturbedingte Längenänderung zwängungsfrei zu gewährleisten. Z.B. ist bei halbrunden kastenförmigen außenliegenden Zinkrinnen (NW = 500 mm) nach DIN EN 612 alle 15 Meter ein Dilatationsausgleich vorzusehen. Dieser kann als überlappte Bewegungsfuge oder mit entsprechenden Formteilen hergestellt werden.

Die Befestigung der Rinne erfolgt in der Regel mit vorgefertigten Rinnenhaltern (nach DIN EN 1462). Diese werden auf der Traufbohle, dem Sparren oder an der Wand befestigt. Die Halter müssen ausreichend dimensioniert werden, um den Anforderungen zu entsprechen. Die DIN EN 1462 / DIN 612 gliedert die Rinnenhalter in vier Beanspruchungsreihen und leitet daraus die maximal zulässigen Abstände ab.

Rinnen werden sowohl mit als auch ohne Gefälle zu den Abläufen verlegt. Stehendes Wasser in den Rinnen führt zu keinem erkennbaren Nachteil. Bei der Aufdachrinne wird allerdings ein Mindestgefälle von 5 Millimetern pro Meter für die Verlegung auf die Dachhaut empfohlen.

Ein Gefälle der Dachrinne quer zur Längsrichtung ist nicht erforderlich. Jedoch legt die DIN EN 612 exakte Maße für eine Überhöhung (zwischen 8–20 mm) des hinteren Dachrinnenrandes fest, um bei Rückstau ein Eindringen des Wassers in die Dachkonstruktion vermeiden zu können.

Normen

  • DIN EN 12 056-3 Schwerkrafttwässerungsanlagen innerhalb von Gebäuden, Teil 3 - Dachentwässerung, Planung und Bemessung
  • DIN 1986-100 Entwässerungsanlagen für Gebäude und Grundstücke, Teil 100 - Zusätzliche Bestimmungen zu DIN EN 752 und DIN EN 12 056
  • DIN EN 612 Hängedachrinnen und Regenfallrohre aus Metallblech; Begriffe, Einteilung und Anforderungen
  • DIN EN 1462 Rinnenhalter für Hängedachrinnen; Anforderungen und Prüfung
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